Die Geschichte des Walliser Rettungswesens ist eng mit der Eroberung der Berge verknüpft. Als gegen Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten Touristen ins Wallis kamen, war dies quasi die Geburtsstunde der Bergrettung. Die Rettungseinsätze waren damals punktuell und unstrukturiert. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Organisation des Rettungswesens allmählich professioneller.
Das Wallis nahm schon seit jeher eine Pionierrolle im Rettungswesen ein – nicht zuletzt wegen der spezifischen Anforderungen der Bergrettung. Das Know-how, die Motivation und das Engagement der Walliser Rettungsleute waren und sind weitherum bekannt. Am 27. März 1996 wurde mit der Verabschiedung des Gesetzes über die Organisation des Rettungswesens der Grundstein für die Dachorganisation KWRO gelegt.
Hier einige wichtige Daten:
1972 : Schaffung der kantonalen Bergrettungskommission und der Sektion Rettung und Suche der Kantonspolizei.
1986 : Gaston Barben reicht im Grossen Rat eine Motion ein, mit welcher die Schaffung eines Gesetzes über das Rettungswesen verlangt wird.
1992 : Der Grosse Rat verabschiedet das neue Gesetz in 1. Lesung.
1993 : Studie zur Organisation des Rettungswesens im Wallis. Die Autoren der Studie sprechen sich für eine zweisprachige Sanitätsnotrufzentrale für den ganzen Kanton aus. Diese soll von einer Dachorganisation geführt werden, welche die verschiedenen Rettungsorganisationen im Kanton und den Staat umfasst. Die Finanzierung soll von allen Beteiligten gemeinsam sichergestellt werden. Als Sanitätsnotrufnummer wird die 144 gewählt.
1995 : Am 6. Juni wird die Kantonale Walliser Rettungsorganisation (KWRO) gegründet. Es werden zwei ausserparlamentarische Kommissionen ernannt, die sich mit den Details des Gesetzes über die Organisation des Rettungswesens und den entsprechenden Ausführungsbestimmungen befassen sollen.
1996 : Im März verabschiedet der Walliser Grosse Rat das Gesetz in 2. Lesung. Am 15. Mai betraut der Walliser Staatsrat die KWRO offiziell mit ihrer Mission. Am 21. Juni ernennt die KWRO ihre Vorbereitungskommissionen. Am 23. Oktober wird die Ausführungsverordnung publiziert. Am 28. November verabschiedet die KWRO ihre Statuten und unterbreitet diese dem Staatsrat zur Genehmigung. Am 1. Dezember tritt das neue Gesetz über die Organisation des Rettungswesens in Kraft.
1997 : Am 21. März wird die Notrufzentrale 144 in Siders eingeweiht.
2000 : Statutenänderungen zur Optimierung der Rahmenbedingungen für die Notrufzentrale 144.
2007 : Die Leitstelle des hausärztlichen Notfalldienstes nimmt ihren Betrieb auf (Gemeinschaftsprojekt mit der kantonalen Dienststelle für Gesundheitswesen und dem Walliser Ärzteverband).
2013 : Die Statuten werden einer Revision unterzogen.
2016 : Revision des Gesetzes und der Verordnung über die Organisation des Rettungswesens (neu mit dem Zusatz «sanitätsdienstlichen» im Titel).
2017: Die KWRO wird vom privatrechtlichen Verein zur öffentlich-rechtlichen Anstalt.
2018: Die Vorbereitungen im Hinblick auf die Verlegung der Zentrale nach Noës beginnen (Zusammenführung der Polizei- und Sanitätsnotrufzentrale unter einem Dach).
2020: Die Leitstelle des hausärztlichen Notfalldienstes wird ausgelagert (Medi24).